Lesetechnisch war das Jahr 2017 sehr vielseitig und auch mengenmäßig sehr erfolgreich. Selten schaffe ich es in einem Jahr pro Woche ein Buch zu lesen. Es waren einige brillante Bücher dabei, aber auch zwei Bücher, die ich nicht zu Ende gelesen habe.
Zum ersten Mal beteilige ich mich 2017 an der Buchsaiten Blogparade, die dieses Jahr von Petzi und ihrem Buchblog http://www.dieliebezudenbuechern.de koordiniert wird. Hier mein Beitrag dazu:
Von welchem Buch habe ich mir wenig versprochen, wurde aber positiv überrascht?
Bei Takis Würgers Erstling „Der Club“ wusste ich so gar nicht, was mich erwartet. Ein Collegeroman, eine Liebesgeschichte oder gar ein Krimi? Dieser kleine Roman hat mich in vielerlei Hinsicht begeistert, sei es aufgrund seiner Sprache oder auch wegen seiner sehr plastisch beschriebenen Protagonisten. Aber auch weil man als Außenstehender einen Einblick in die inneren Zirkel einer englischen Universität erhält. Eine absolute Leseempfehlung für ein wunderbar gestaltetes Buch.
Von welchem Buch habe ich mir viel versprochen, wurde aber negativ überrascht?
Immer wieder wurde das Erstlingswerk von Solomonica de Winter „Die Geschichte von Blue“ positiv besprochen. Die Bücher ihres Vaters Leon de Winter habe ich alle mit Begeisterung gelesen, ihn auch schon zweimal auf Lesungen erlebt. Den Roman seiner Tochter habe ich nicht zu Ende gelesen. Mich hat er, im Gegensatz zu vielen anderen, nicht umgehauen, ich fand ihn nur langweilig und zäh, die Geschichte kam nicht voran, Situationen wiederholten sich, aber, Gott sei Dank, sind Geschmäcker ja bekanntlich verschieden…
Meine persönliche Autoren-Neuentdeckung 2017:
Da kann ich nur Ann Patchett nennen. Nachdem ich ihren neuen Roman „Die Taufe“ gelesen und geliebt habe, stürzte ich mich auf ihre bereits erschienenen Bücher „Familienangelegenheiten“ und „Bel Canto“ und wurde nicht enttäuscht. Auch Ann Patchetts Einsatz für den unabhängigen Buchhandel in den USA ist lobenswert. 2012 gründete sie in ihrem Wohnort Nashville zusammen mit Karen Hayes Parnassus Books und setzt sich seitdem für den amerikanischen Indie-Buchhandel ein. Für 2018 habe ich mir noch „Fluss der Wunder“ aufgespart. Weitere Bücher Ann Patchetts warten noch auf eine Übersetzung.
Lieblingscover 2017
Dieses Jahr ist es sehr schwer ein Cover hervorzuheben, es waren sehr viele schön gestaltete Bücher dabei. Ich habe mich für Isabelle Autissier „Herz auf Eis“ entschieden, weil es so wunderbar zum Inhalt des Buches passt: Zum einen der Schauplatz, das südliche Polarmeer, zum anderen die Herzenskälte der Protagonistin. Hinzu kommt, dass Blau meine absolute Lieblingsfarbe ist und ich reduzierte Cover sehr mag.
Welches Buch will ich unbedingt 2018 lesen?
Im Frühjahr 2018 gibt es so einiges, was ich gerne lesen möchte, vor allen Dingen der Diogenes Verlag hat vielversprechende Neuerscheinungen angekündigt. Besonders freue ich mich auf den neuen Roman „Jack“ von Anthony McCarten, denn ich auf jeden Fall 2018 lesen möchte. Aber auch mein SUB möchte abgebaut werden und so möchte ich auch noch den einen oder anderen Roman von Evelyn Waugh lesen, den ich dieses Jahr wiederentdeckt habe.
Zum Schluss mein absolutes Lesehighlight 2017: Paul Austers „4321“.
Selten habe ich ein fast 1300 Seiten umfassendes Buch mit so viel Faszination und Anteilnahme gelesen. Eine absolute Leseempfehlung.
Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest und freue mich auf ein Wiedersehen im neuen Jahr 2018. Herzlichst Anja. (ar)
#BSBP2017 #wirbuchgeschwister